10.04.2025 | 4 Bilder

Abschluss des Kinder- und Jugendparlaments im Rathaus

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Abschluss des Kinder- und Jugendparlaments 2025

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10. April 2025 – Heute versammelten sich die 60 Delegierten des Wiener Jugendparlaments und 235 Kinder des Wiener Kinderparlaments für die Abschlussveranstaltung im Rathaus. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 20 Jahren präsentierten in einer „Plakate-Ausstellung“ ihre Forderungen an die Stadtregierung, absolvierten einen spannenden Stationenbetrieb und überreichten bei der feierlichen Abschlusszeremonie die Ergebnisse ihres Engagements an Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling.

Vizebürgermeister Emmerling: "Eure Anliegen für das Wien der Zukunft"
„Wahlen für alle, mehr Mitbestimmung, transparente Schulfinanzen, leistbares Wohnen oder bessere Bezahlung der Sozialberufen. Ich bin beeindruckt, was ihr jungen Parlamtentarier*innen hier alles erarbeitet habt. Ihr gestaltet nicht nur die Zukunft, sondern ihr seid bereits die Gegenwart. Eure Meinungen sind relevant und wir hören euch zu. Die Stadtpolitiker*innen werden nun Eure Beschlüsse aus den diversen Ressorts von Bildung bis Wirtschaft zur neuen Kinder- und Jugendstrategie zusammenfassen. Vielen Dank für euer Engagement und dafür, dass ihr eure Perspektiven so klar und mutig einbringt.“, sagt Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling.

Mitreden, mitgestalten: Kinder und Jugendliche in der Stadtpolitik
Das Wiener Kinder- und Jugendparlament eröffnet jungen Menschen eine direkte Möglichkeit, ihre Sichtweisen einzubringen und das politische Geschehen in der Stadt aktiv mitzugestalten. Nach den Begrüßungsworten von Gemeinderätin Dolores Bakos und Gemeinderat Benjamin Schulz starteten die jungen Parlamentarier*innen in einen abwechslungsreichen Vormittag mit einem vielfältigen Stationenprogramm. Neben der Kreativitätsstation „Stadt(t)räume – unsere Stadt der Zukunft“, einem Bewegungsparcours, einem Musikact und einer Erinnerungsstation war vor allem die „Galerie der Ergebnisse des Kinder- und Jugendparlaments“ das Highlight. Auf großen Plakatwänden wurden die Wünsche, Ideen und Forderungen präsentiert, die in den vergangenen Monaten mit viel Engagement in insgesamt neun Ausschüssen erarbeitet worden waren. So konnten sich die Teilnehmer*innen nicht nur über die Inhalte der anderen Gruppen informieren, sondern abschließend auch ihre Unterschrift unter ihre Forderungen setzen.

Ein paar Beispiele für die Forderungen der jungen Menschen:

• Arbeit und Wirtschaft
Leistbares Wohnen für alle, mehr finanzielle Unterstützung für Bedürftige, Mehr Besteuerung von Reichtum, um mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen, Gesicherte Arbeitsplätze für junge Menschen und bessere Bezahlung für soziale Berufe uvm.

• Bildung und Schule
Mehr Wahlmöglichkeiten in allen Schultypen, Soziale Kompetenzen fördern und Klassengemeinschaft stärken, lebensnahe Lerninhalte, mehr Wege zur Gesamtnote, Berücksichtigung individueller Kompetenzen, bessere Bezahlung von Lehrer*innen, Digitalisierung fördern uvm.

• Demokratie, Teilhabe und Inklusion
Mehr Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche, Gleichstellung und Barrierefreiheit, Erleichterungen bei der Erlangung der Staatsbürger*innenschaft, mehr Klarheit über (eigene) Rechte, mehr Demokratiebildung an Schulen uvm.

• Frauen, LGBTQI+, Gleichberechtigung
Präventionsarbeit gegen Gewalt, geschlechterspezifische Forschung, Einführung einer Quote in Unternehmen und staatlichen Einrichtungen für die Beschäftigung von Frauen und Men-schen mit Behinderung, Gutscheine für Menstruationsartikel und gratis Hygieneartikel in Schulen uvm.

• Gesundheit und Soziales
Mehr Informationen zu Sucht und Prävention durch Expert*innen, Leistbare Medizin für alle aus-reichende, leistbare psychotherapeutische Angebote, mehr Betreuung, „gesunde“ Automaten in Schulen mit gesundem Essen und gesunden Getränken, kostenlose Impfungen an Schulen uvm.

• Klima, Natur und Umwelt
Mehr Transparenz bei Klimaschutzmaßnahmen, mehr und bessere Umweltbildung, Information und Aufklärung , sozial gerechte Klimaförderungen, bessere Mülltrennung in Wohnanlagen, mehr Bäume und Fassadenbegrünung, Erhalt der Donauinsel als frei zugänglichen Naturraum uvm.

• Öffentlicher Raum und Mobilität
Mehr konsumfreie Aufenthaltsräume, mehr autofreie Zonen, Ausbau von Fahrradwegen, Aus-bau der Öffis und bessere Taktung (besonders in den Außenbezirken), mehr Grünflächen für Sport, Ausbau von Spielstraßen, bessere öffentliche Toiletten, hostile Designs (defensive Architektur) vermeiden und minimieren uvm.

• Freizeit und Kultur
Mehr Sicherheit im digitalen Raum, ein inklusiveres Kulturangebot, das Vielfalt feiert und vermittelt, Kulturfeste, mehr Spielplätze mit Möglichkeiten für alle Altersgruppen, Trinkbrunnen und grüne Oasen, mehr freizugängliche Sportstätten  uvm.

• Gemeinschaft und Sicherheit
Bessere Beleuchtung öffentlicher Plätze für mehr Sicherheit, weniger Autos und besser ausgebaute Radwege, Maßnahmen gegen Rassismus und Mobbing an Schulen, mehr freizugängliche Begegnungsorte uvm.

All diese Forderungen – versehen mit den Unterschriften der Jungparlamentarier*innen ¬- wurden am Ende der Veranstaltung Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling und Stadtrat Peter Hacker übergeben und stehen zum Nachlesen hier online zur Verfügung.

Nächste Schritte: Verankerung in der Kinder- und Jugendstrategie
Die Ergebnisse des Kinder- und Jugendparlaments werden nun verschriftlicht und fließen in die inhaltlichen Kapitel der neuen Kinder- und Jugendstrategie ein. Diese soll der Stadtregierung nach dem Sommer übergeben werden. Der Prozess zur Erstellung der Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030 wird von der Koordinationsstelle Junges Wien bei WIENXTRA und der Stadt Wien geleitet.

Prozess und Engagement: Wie das Kinder- und Jugendparlament Wiens Zukunft mitgestaltet
Das Wiener Kinder- und Jugendparlament wurde 2020 im Rahmen der ersten Kinder- und Jugendstrategie gegründet und tagt mittlerweile zum dritten Mal. Jedes Jahr nehmen rund 300 Kinder und Jugendliche teil, die in den Plenarsitzungen Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Stadtregierung entwickeln. Dies ist ein klares Zeichen für gelebte Partizipation.

Die Jugendlichen, die sich im Herbst online anmelden konnten, bereiteten sich seit Dezember in drei-Sitzungen auf ihre Themen vor, unter anderem bei der Dialogveranstaltung mit der Stadtregierung im Februar im Rathaus. Die Kinderparlamentarier*innen, bestehend aus Vertretungen von Kindergarten-kindern bis zur 8. Schulstufe, arbeiteten in drei Workshops an ihren Schulen und im Kindergarten und ebenso bei der Dialogveranstaltung. Die Themenschwerpunkte basieren auf den Ergebnissen einer von WIENXTRA beauftragten Kinder- und Jugendstudie aus dem Vorjahr.

Die Wiener Kinder- und Jugendstrategie: Ein starkes Zeichen für Partizipation
Die erste Wiener Kinder- und Jugendstrategie (2020–2025) wurde durch einen umfangreichen Beteiligungsprozess mit Kindern und Jugendlichen entwickelt und zielt darauf ab, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu machen. Sie bündelte 193 Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen.

Die zweite Strategie für 2025–2030 setzt auf thematische Schwerpunkte statt einzelner Maßnahmen. Diese orientieren sich an den Ergebnissen des Kinder- und Jugendparlaments, der bestehenden Strategie, der Kinder- und Jugendstudie sowie Rückmeldungen aus Politik und Verwaltung.

„Mit der Kinder- und Jugendstrategie geben wir jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit, gehört zu werden, sondern schaffen einen Raum, in dem ihre Ideen und Bedürfnisse aktiv in die Gestaltung der Stadt einfließen. Es geht darum, eine Stadt zu entwickeln, die nicht nur den heutigen, sondern auch den kommenden Generationen gerecht wird. Die Stimmen der jungen Menschen sind entscheidend, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.“ – Benjamin Schmid, Leiter der Koordinationsstelle Junges Wien bei WIENXTRA 

Weitere Informationen unter junges.wien.gv.at

PRESSEKONTAKT:
WIENXTRA-Kommunikation
Marie Amenitsch
Tel.: +43 909 4000 84 371
E-Mail: marie.amenitsch@wienxtra.at

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